der mit dem Rad

Pause und schlafen

Irgendwann kommt der Punkt, wo der Körper seine Ruhe haben will. Alle Signale stehen auf: Pause.

Eine kleine Pause am Wegesrand ist immer drin, nur was, wenn einem die Augen zufallen. Der Körper schreit nach Schlaf, nach erholsamen, andauernden, tiefen Schlaf. Und dann mitten in Hamburg? Einfach auf die Parkbank legen, das Rad am nächsten Baum stellen und gemütlich vor sich hin schnarchen? Die Wahrscheinlichkeit dass mindestens das Rad weg ist, wenn nicht noch mehr, liegt bei 50/50.

Was haben wir falsch gemacht? Unsere Kräfte nicht richtig eingeteilt. Da hilft nur noch eins ab in die Büsche, alles abdecken und beten. In neun von zehn Fällen geht es gut. Ansonsten ist jetzt die Reise zu ende. Eventuell finden wir vor Ort auch einen Warmshower bei dem wir unterkriechen können. Die Wahrscheinlichkeit dort unterzukommen, ist bei einem spontanen Überfall gering. Also auch hier im Voraus planen. Rechtzeitig eine Möglichkeit des Unterschlupfes finden, auch wenn dann eventuell ein halber Reisetag ungenutzt verstreicht.

Dekadenz

Biwak

Was ist der Unterschied zwischen Campen und Biwak?

Die Definition laut Rechtsverordnung:

Campen = Ich richte mich häuslich ein, so mit Kocher, Licht, Kühlbox, Tisch und Stuhl. Daneben der Gartenzwerg und die Blumenkästen.

Biwak = Ist Campieren während eines kurzen Zeitraumes, der durch einen besonderen Anlass erforderlich wurde. Ich lege mich in meinen Schlafsack und wenn ich wieder fit bin geht es weiter. Eine Hängematte ist kein Campen.

Der ->Deutsche Alpenverein hat es wie folgt definiert: 

Camping = Übernachten für eine bis einige Nächte in einem Kleinzelt außerhalb von offiziellen Campingplätzen.

Biwak = Übernachten für eine Nacht ohne Zelt, unter freiem Himmel oder in einem Iglu.

Letztendlich entscheidet das "Ordnungspersonal" was ich mache und bei einem Einspruch gegen das Ordnungsgeld oder der Zwangsmaßnahme dann der Richter.

Echtes "wildcampieren" ist biwakieren.!

Freiluft Biwak
Biwak

Wildcampen

Den Ausdruck, besser das Modewort, "Wildcampen" mag ich gar nicht. Entweder campiere ich oder ich campiere nicht. Das Campieren (Erklärung siehe oben) ausserhalb freigegebener, sprich speziell gekennzeichneten Orten, ist in der Öffentlichkeit generell untersagt, auch in den liberalen Ländern wie Schweden und Norwegen. Selbst in den USA ist es untersagt.

Benelux und Dänemark hat für seine Gäste spezielle Plätze eingerichtet und diese als kostenlose Möglichkeit zum Nächtigen ausgewiesen. Schweden und Norwegen haben eine klare Regelung in Ihrer Verfassung verankert. Die USA hat, Preussen hatte und Österreich bis 1985 einen Vagabunden oder auch Landstreicher Paragraphen wo das Strafmass, für Nächtigen im öffentlich Raum, klar definiert ist/war.

Faustformel 1: Auf öffentlichem Gebiet darf nur an speziell gekennzeichneten Orten gezeltet werden. Ansonsten ist das Übernachten im Zelt verboten. Auf Privatgelände darf nur mit Einverständnis des Besitzers gecampt werden und selbst dann kann es durch Landesverordnungen noch eingeschränkt werden.

Faustformel 2: Wo kein Kläger ist kein Richter. Fragen hilft immer und wenn das nicht geht, tarnen und Maul halten.

Es gibt weltweit keinen Raum, der nicht von einer Person, einer Organisation, einer Gemeinde oder einem Staat als sein Eigentum anektiert ist. Damit ist der Begriff Wildcampen ad absurdum. Ich bleibe beim Biwak.

Campen

Wie wahr ist dieser Satz, wenn ich mich auf den Zeltplätzen so umsehe. Wobei ich nicht mit Steinen werfen will, bei mir sieht es nicht besser aus. Dennoch hat das Campen auf einem Zeltplatz ein paar gewaltige Vorteile. Sanitär- und Wascheinrichtungen im nahen Umfeld. Versorgungsmöglichkeiten für Magen und Leber. Gelegenheit Gleichgesinnte zu beobachten und Erfahrungen auszutauschen.

Tarnen, Täuschen und Ver......

  • Sich stets so verhalten, dass die Lebensgrundlagen für Pflanzen und Tiere erhalten, nicht beeinträchtigt und gegebenenfalls wieder hergestellt werden.
  • Empfindliche Lebensräume vermeiden wie: Übergangsbereiche zwischen Wald und Wiesen, lockere Baumbestände, Wildwechsel, Gehölzgruppen, sträucherreiche Weiden, Heidekrautfluren, Moorlandschaften, Flussränder.
  • Lärm vermeiden, egal zu welcher Tageszeit.
  • Toilettengang oder auch Spatengang mindestens 50 m von Gewässern entfernt verrichten. Exkremente vergraben (daher Spatengang) oder mit einem großen Stein verdecken. Recycling-Toilettenpapier oder Waschlappen verwenden..
  • Bei Verlassen des Platzes, den ursprünglichen Zustand wiederherstellen. Keine Abfälle zurücklassen sondern sachgerecht entsorgen.
  • Zum Kochen ein sicherer Kocher verwendet werden.
  • In Schutzgebieten und im Wald sind offene Feuer verboten. Ansonsten die regionale Vorschriften beachten (mindestens 100 m vom Wald und von entzündbaren Stoffen entfernt).

Warmshower

Ich bin bei Warmshowers.org registriert und konnte auch schon so manchen Gast unterbringen. Selbst habe ich bisher nur gelegentlich bei einem Warmshower Unterschlupf gesucht. Da ich zu der Gruppe der Schnarcher gehöre, hört jeder sofort wo ich liege. Im Hotel und auf dem Zeltplatz stört mich das wenig, bei einer privaten Unterbringung habe ich da doch so ein paar kleine Hemmungen. Ich kann doch nichts dazu das ich eine Erziehung genoss!

Bett & Bike

Wenn das liebe Geld nicht wär? Bett & Bike ist eigentlich eine vernünftige Idee für den zahlungskräftigen Reisenden. Ich habe gelegentlich auch schon ein bezahlbare und ansprechende Unterkunft über dieses System gefunden. Es hat extreme weiße Löcher in seinem Angebot und beinhaltet im großen Umfang nicht gerade etwas für den kleinen Geldbeutel. Die weißen Löcher erklärt BuB mit einem mangelhaften Angebot aus der betreffenden Region. Vielleicht sollten BuB mal über ihre Preis- und Werbestrategie nachdenken?

DJH Jugendherbergen

Die Zeiten wo man am Abend an die Pforte einer Jugendherberge klopfte und für kleines Geld eine preiswerte Möglichkeit zum Schlafen fand sind vorbei. Manche Herberge strich der Rotstift aus dem Programm und die Verbleibenden wandeln sich zu Familienhotels. Die Bettenzahl wird reduziert und das Preisgefüge angehoben. Gegenüber einer privaten Pension sind die Herbergen meist teurer. Auch höre ich bei meinem morgendlichen Anruf häufig den Satz: "Wir sind ausgebucht." Womit? Mit Einzelpersonen die auf einem Zimmer mit acht Betten alleine Schlafen. Das Deutsche Jugendherbergswerk vergrault sich seine Kunden.

Hotel & Pension

"Lieber 1000 Sterne über mir als 5 Sterne an der Hoteltür"

Es gibt immer wieder Situationen wo mir selbst der eine Stern an der Zimmertür lieber ist als die 1000 Sterne über den sturmgepeitschten  Regenwolken. Ein Hotel, eine Pension oder einen Gasthof findet man leichter als ein sicht- und regendichtes, sturmfestes Gebüsch. Im Regelfall wissen die Mitarbeiter der Befüllungseinrichtung für Blechbüchsen (Tankstellen) da recht gut Bescheid. Fragen kostet nichts und mit dummen Antworten ?!

Links

Sammlung von Regelungen zum ->Campieren und Unmengen an Werbung

Deutsche Juristenblog mit weiteren ->Informationen