Bremsen
Warum ich keine hydraulische Bremsen fahre?
Gegenüber allen ihren Vorteilen bezüglich Handhabung, Bremsleistung (beding) und Werbeversprechen haben diese Art der Bremsen einige gravierende Nachteile.
- Wartungsfreundlichkeit
- Preis
- Ersatzteile
Hydraulische Bremsen sind einfach zu umständlich und störanfällig. Das gesamte System der hydraulischen Bremsen, egal von welchem Hersteller, stelle ich für den Reiseradler in Frage. Alleine der Aufwand beim Verlegen und Kürzen der Leitungen. Das dafür erforderlichen Zubehör und die Ersatzteile wie Überwurfmutter, Schneidring, Stütznippel, Cutter und Bremsflüssigkeit kann kein Privatmensch bevorraten und auf Reisen habe ich dafür keinen Platz.
Wenn ich mir dann noch die Preise für diverse Ersatzteile ansehe? So habe ich € 39,00 für einen dummen Bremsschlauch von Magura auf den Tisch legen müssen, nachdem mir der Vorhandene bei einem Sturz abknickte. Ein echter Hammer der unverbindlicher Verkaufspreis.
Ich bin wieder beim bewährten Seilzug angekommen und habe mir vorn wie hinten die ->TRP Spyre mit ->Shimano Bremsgriff 610 montiert. Liegt jetzt einen Defekt vor gehe ich in den nächstgelegenen Laden und hole mir einen neuen Bremszug oder gegebenenfalls einen alternativen Bremsgriff. Im Extremfall auch noch einen x- beliebigen Bremssattel. Jedenfalls finde ich diese Bauteile für kleines Geld in jeden besseren Baumarkt. Habe ich schon mal erwähnt das der Baumarkt mein liebster Handel für Zubehör am Fahrrad ist?
Meine negative Einstellung zu hydraulischen Bremsen kommt nicht von ungefähr. Ich bin lange Zeit sehr zufrieden gewesen mit meiner HS 33. Und dann kam der Systemwechsel!
Magura
„Es gibt kein passenden Motto für das mittelständische Unternehmen aus Bad Urach.“
Mit diesem Satz begrüßte Magura seine Interessenten auf ihrer Homepage, bevor Bosch 2019 Magura schluckte.
Und ich konnte dem nicht widersprechen. Aber nach 3.000 km Magura MT4 Scheibenbremse bin ich mit meinem Latein am Ende. Stopp, fangen wir von Vorne an.
2011 beschaffte ich mir mein erstes Rad mit Magura HS33 Felgenbremse vorn und hinten und bin mit der Bremse zig Tausende von Kilometer gefahren. Bis auf gelegentliches Wechseln der Bremsbeläge hatte ich eine „sorglos Bremse“ die bei jedem Wetter ihren Dienst versah. Gut das Einstellen, in Verbindung mit dem Booster hat mich manches mal an den Rand der Verzweiflung gebracht. Der Ausbau der Räder, insbesondere des Hinterrades, war regelmäßig ein Geduldsspiel. Bremsen öffnen und aushaken. Vorsichtig links und rechts am Rahmen fixieren und das Rad mit größtmöglicher Sorgfalt und luftleeren Reifen, aushängen. Nach dem Einbau dann die Fummelei mit der Fixierung und dem Booster bis wieder ein gleichmäßiges Bremsverhalten vorlag. Im Laufe der Zeit hatte ich die Tricks raus und es lief zügig von der Hand.
Die durchgebremste Radfelge betrachten wir mal als eingeplanten Kollateralschaden.
2019 kam dann meine Magura MT4 Scheibenbremse ins Haus. Vorn eine 180 mm Magura Storm SL2 und hinten eine 160 mm Rohloff Magura Storm. Als Bremsbeläge vorn wie hinten die Magura 7P. Heute kann ich nur noch rufen, warum bin ich nicht bei der HS33 geblieben!
Schon auf der Überführung, sprich auf den ersten 10 km zickte die Vorderradbremse rum. Also ein Verzögern ala HS33 war das nicht. Entsprechend dem Magura Handbuch soll nach dem Einbau, mehrfach aus 30 km/h, eine Vollbremsung hingelegt werden. Toll, die 30 km/h sind bei meiner Übersetzung 38/19 für Bergsteiger eine echte Herausforderung und Vollbremsen? In Hamburg ist fast jeder Stopp eine Vollbremsung, sonst knallt es. Keine 10 km Fahrleistung und die Vorderradbremse schüttelte sich mit einem infernalischen Radau gegen alle Versuch sie zur Leistung anzutreiben.
Das im Hintergrund hörende Klackern ist der Freilauf meiner Rohloff.
Mein liebes Internet, so richtig schlau bist du auch nicht oder ich bin zu dumm die Frage so zu stellen das du mich auch verstehst.
Jedenfalls suchte ich eine Lösung: „Warum rappelt die MT4?“
Antworten fand ich viele. In Summe immer die gleiche. Bremse muss neu eingestellt werden. Diesen Tipp hatte schon mein ausliefernder Händler versucht umzusetzen. Ach ja, und die Bremsen einbremsen nicht vergessen!
Also, entsprechend dem Magura Lehrfilm die Bremse eingestellt. Keine sechs Kilometer weiter das gleiche Spielchen. Was bleibt einem hilflosen Nutzer übrig? Magura schriftlich kontaktiert und prompt die Rückmeldung erhalten. „Falsche Bremsscheibe vom Hersteller montiert.“ Nicht die Storm SL.2 sondern die Storm HC montieren. Auf zum Händler, die Scheiben gewechselt, die Bremse eingestellt und siehe da. Das Rattern und vibrieren war weg. Erneut das Einbremsen, so gut es ging und Friede, Freude, Eierkuchen für etwa 10 km. Dann kamen die Bremsgeräusche zurück und damit das Vibrieren.
Die visuelle Prüfung per Lichtspaltprüfung, ungenauer geht es schon nicht mehr, zeigte das die Bremsbeläge, unter Belastung, sich jeweils neu positionierten. Woran kann es liegen dass sich die Bremsbeläge immer verdreht? Mir fallen da viele Ursachen ein. Angefangen beim Schweißfehler oder Dimensionsfehler an der Gabel bis hin zur maßlichen Abweichung an der Bremszange oder dem Postmount QM12. Kommt mir jetzt einer mit dem falschen Drehmoment oder fehlender Schraubensicherung, dann wickel ich ihm alles um den Hals. Fakt ist, die Bremsbeläge wandern in der Bremszange, visuell, in Richtung des Rades. So liegt der linke Bremsbelag zuerst an der Bremsscheibe und drückt diese gegen den rechten Belag. Ergebnis; Bremse rattert und hat keine Wirkung.
Alles wieder runter, säubern und vergleichen. Eine Messmaschine steht mir leider nicht mehr zur Verfügung sonst hätte ich den Zusammenbau vermessen lassen. So blieben mir nur die manuelle Messtechnik und das gesunde Augenmaß. Das preiswerteste Bauteil ist der Adapter. Diesen habe ich einseitig um 0,5 mm abgeschliffen damit die Befestigung der Bremszange näher zur Gabel gelangt. Hoppla, wir haben ja Ruhe im Karton. Naja nicht ganz aber akzeptabel. Bei 1.000 km war alles wieder vorbei. Die Vorderradbremse vibriert und macht einen Radau, dass sich ein Klingeln erübrigt. Bremsscheibe runter und erneut auf Verbiegung geprüft. Bremssattel runter und auf Beschädigung geprüft. Alles wieder montiert und erneut neue Bremsbeläge aufgezogen. Diesmal zwischen Bremszange und Bremsadapter 0,5 mm Distanzringe positioniert um mit den Bremsbelägen näher an den äußeren Radius der Bremsscheibe zu kommen. Wir konnten Fahren, wir konnten sogar zufriedenstellend fahren. Es hat sogar Spaß gemacht die Vorderradbremse zu betätigen. Wir gingen auf große Fahrt quer durch Deutschland. Egal bei wem ich vorbei kam, überall der gleiche Tenor: „Deine Bremse muss eingestellt werden.“ Die hätten das mal vorher hören sollen. Da bin ich jetzt direkt leise gegen.
Auch der letzte Versuch. Wechsel von 180 mm auf 160 mm Scheibendurchmesser. Mangels einer originalen Magura verwende ich eine Tektro Bremsscheibe. Die ersten Bremsvorgänge hörten sich nicht gut an. Also doch eine original 160 mm Magura Scheibenbremse beschafft und montiert. Nicht mal 10 Bremsvorgänge und alles war vorbei. Nein, noch viel schlimmer. Entsprechend der Montageanleitung von Magura soll der QM12 Adapter für 180 mm und 160 mm Bremsscheiben zu verwenden sein. Einfach umdrehen wäre die Lösung. Pustekuchen, jede Position verlangt ihren eigenen Adapter. Man achte auf das Kleingedruckte am Adapter im Bezug auf vo und hi. Hier haben die Bremsen- und Rahmenbauer noch erheblichen Handlungsbedarf.
Na ja, jedenfalls wurden meine Bremsbeläge keilförmig abgenutzt. Irgendwann hätten dann die Belege oberhalb der Bremsscheibe sich berührt und keine Bremswirkung mehr aufgebaut. Auf dem Markt eine TEKTRO HD-M285 Scheibenbremse beschafft und montiert. Fahrstrecke gleich 1.000 Meter. Das Rappeln war nicht mit anzuhören. Von einer Bremswirkung ganz zu schweigen.
Ich sah im nächsten Schritt die Möglichkeit einer neuen Gabel. Meine Vermutung, die angeschweißte IS- Aufnahme (Internationaler Standard) und die Achsaufnahme des Vorderrades sind nicht im 90° Winkel zueinander positioniert. Die erforderliche Fräsvorrichtung, um das zu kontrollieren oder nachzuarbeiten, befindet sich nicht in meinem Besitz. Wäre für eine Privatperson wohl ein wenig übertrieben. Oder was ein volles KO wäre, die Dimension der Gabel ist nicht für die Anforderungen einer einseitigen Scheibenbremse ausgelegt? Das würde das auch erklären, warum mein Vorderrad beim Bremsen nicht nur rappelt sondern auch nach links zieht. Aber das kann doch wohl nicht sein. Mein Terra ist doch kein Prototyp.
Der zweite Schritt, bzw. ein paralleler Schritt ist eine neue Magura MT4. Wo ist das Telefon? Magura und Patria kontaktiert. Beiden Gesprächspartner den Link zu meinem Film gegeben und um Hilfe ersucht.Der Hammer, die beschriebene Problematik ist Magura bekannt und wird seit ewigen Zeiten im Internet diskutiert. Auf Nachfrage erhielt ich die Antwort, der Sachverhalt läge zur Prüfung in der Fachabteilung. Da gehört er auch hin und sieben Tage später bekam ich als Lösung eine 160 HC Bremsscheibe, einen weiteren Adapter und einen Satz Bremsbeläge. Zwischenzeitlich hatte mir Patria eine neue Gabel zur Verfügung gestellt. Alles eingebaut, gewundert und in die Ecke geworfen.
Telefon raus und Magura angezählt. Es geht doch. Zwei Wochen später lag eine neue Bremszange auf meinem Tisch. An meiner originalen Bremszange war ein Oelkanal nicht sauber gearbeitet. Das führte dazu das ein Kolben nicht in seine Nullstellung geführt wurde und beim nächsten Bremsvorgang die Bremsscheibe verbogen wurde.
Neben den Ersatzteilen die mein Händler mir zur Verfügung stellte habe ich bisher zwei weitere Bremsscheiben sechs Sätze Magura Bremsbeläge 7P und 7C, einen viertel Liter Bremsflüssigkeit, eine Scheibenbremse TEKTRO HD-M285, eine Menge Arbeitszeit und Nerven investiert. Eine dauerhafte Lösung habe ich, und werde dafür noch einmal richtig in die Tasche greifen. Denn bei der ganzen Fehlersuche ist mir etwas extrem unangenehmes aufgefallen.
Hydraulische Bremsen sind zu anfällig und teuer.
HS33
Mit meiner HS33 war ich an und für sich mehrere Jahre zufrieden. Irgendwann begann sie "schwammig" zu werden. Es gab keinen richtigen Druckpunkt mehr und der Bremshebel lies sich bis zum Griff durchziehen. Ein Wechsel der Bremsbeläge brachte nicht den erwünschten Erfolg. Also das gesamte Mineralöl nach 10 Jahren komplett gewechselt. Kein positiver Erfolg. Runter mit den Bremsgriffen und gegen vorhandene MT4 Griffe gewechselt. Eine Verbesserung trat ein aber nicht das was ich erwartet haben. Auch hier wurde ich dann rigoros und wechselte zurück auf eine manuelle Felgenbremse von Shimano. Es gibt da ja nicht viel an Auswahl am Markt.
Fahrradbremsen
Warum ich mich mit dem Thema Bremsen und Rahmenbau auseinander setzte? Aus meiner Sicht läuft da im Fahrradbau etwas aus dem Ruder. Genauer gesagt, da hinkt etwas der Technologie hinterher. Unter ->Wikipedia findet sich zu diesem Thema eine ausführliche Dokumentation.
Neben all den unverzichtbaren Bauteilen am Fahrrad gehören, als Sicherheitsteil, die Bremsen und damit zu dem Bauteil das mit der Kette am meisten vernachlässigt wird. Erst wenn nichts mehr geht kommen viele Nutzer auf die Idee sich die Bremsen einmal anzusehen.
Was dabei herauskommt grenzt teilweise an versuchten Selbstmord, jedenfalls an erhebliche Gefährdung.
Ein Zweirad muss zwei unabhängige Bremsen besitzen. Eine soll auf dem Vorderrad und eine auf dem Hinterrad wirken. Das ist vom Gesetzgeber alles! Wie die Bremse beschaffen oder welchen Leistungsanforderungen sie gerecht werden soll?
Zur Fahrsicherheit und damit der Wirksamkeit und eine verbindliche Prüfung der Bremse, finden sich beim Gesetzgeber, für Fahrräder nichts und wird nicht durch externe Gutachten gewährleistet und es besteht keine Vorführpflicht bei einer qualifizierten Person.
Das alles ist dem Gesetz egal. Was bei der Beleuchtung, mit den Baumusterfreigaben und Leistungsumfängen, übertrieben wird, wird bei den Bremsen vernachlässigt. Hauptsache das Rad kommt zum Stehen und wenn es mit den Fußsohlen ist.
Der Gesetzgeber macht es sich einfach.
Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) § 65 Bremsen
(1) Alle Fahrzeuge müssen eine ausreichende Bremse haben, die während der Fahrt leicht bedient werden kann und ihre Wirkung erreicht, ohne die Fahrbahn zu beschädigen. Fahrräder müssen zwei voneinander unabhängige Bremsen haben.
(2) Als ausreichende Bremse gilt jede am Fahrzeug fest angebrachte Einrichtung, welche die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu vermindern und das Fahrzeug festzustellen vermag.
Viele schlaue Köpfe und die Hersteller haben in diversen Arbeitskreisen ihre Interessen vertreten und in Normen zusammengefasst. Dazu gehören an erster Stelle die ->DIN (Deutsche Industrie Norm) bzw. die ->EN (Europa Norm) und die ->ISO (Internationale Organisation für Normung "International Organization for Standardization"). Drei Namen und doch ein und derselbe Gedanke. Ich habe keinen Zugriff auf die Normen. Es würde mich jedoch brennend interessieren was da so ausgeheckt wurde und nicht im Tabellenbuch Fahrradtechnik angerissen wird.
In Summe, im Fahrradbau ist anscheinend alles erlaubt was nicht verboten ist und den Anforderungen aus der DIN EN ISO 4210-X (annähernd) entspricht.
Arten der Radbremse
Was hatten wir an Bremsen?
Stempelbremse mit Gestänge oder Seilzug
- Kackeschieber mit Gestänge oder Seilzug
Trommelbremse mit Gestänge oder Seilzug
- Sturmey Archer
Bandbremse - Rollenbremse
Felgenbremse
- V- Break
- Cantilever
- Bremszange
-- Weinmann
-- Altenburger
-- SRAM
Rücktrittbremse
Arschbremse
Notbremse
Scheibenbremse
Alle Bremsen teils mit Seilzug, Gestänge oder Hydraulik.
Kennen werden einige noch die berüchtigte, mechanische Stempelbremse die über ein Stangensystem einen Gummiklotz auf das Laufrad drückte. Beim Bremsen wurde durch den Hartgummiklotz der Straßendreck vom Profil geschoben. Daher die treffende Bezeichnung "Kackeschieber".
In unserer Jugend war die Ar...bremse und Fußbremse weit verbreitet. Bei der A-Bremse rutschte der Fahrer auf das Hinterrad und bremste mit seiner Lederhose oder dem verknitterten Schutzblech das Rad ab. Häufig ist diese Variante der Bremse bei ->Downhill Fahrer zu beobachten. Bei der Fußbremse stemmten wir beide Füße auf die Fahrbahn und beteten dass alles gut ging. Ach ja, die Notbremse. Abspringen und in Deckung gehen wollen wir nicht vergessen.
Freiherr Karl von ->Drais hatte zum Stoppen seines Laufrades nur seine Fußsohlen und kam damit wohl klar.
Da die ersten Fahrräder keinen Freilauf hatten, waren die Tretkurbeln auch gleichzeitig die Bremsen. Diese Art der Bremsung ist im 21 Jahrhundert bei den Fixies weiterhin vorhanden. Die Fachleute der Trachtentruppe bezeichnen das Fahren und Bremsen mit einem Fixie als gefährlichen Nervenkitzel. Bei der Einstellung zur Technik müssten diese Fachleute alle Rücktrittbremsen aus dem Verkehr ziehen.
Rücktrittbremse
Eine Bremse die es am Markt nicht geben dürfte. Warum? Zum Einen ist sie aus verschiedenen Gründen nicht das was man unter einer Bremse versteht und technisch extrem anfällig gegen mechanische Schäden. Zum Anderen behindert sie beim Rangieren und Anfahren mehr als das sie nützt. Habt ihr schon mal versucht, ein Fahrrad mit Rücktrittbremse, rückwärts zu schieben? Ich meine erfolgreich zu schieben? Die Tretkurbel dreht sich mit und spätestens nach ein paar Zentimeter schlägt die Kurbel irgendwo an und die Bremse blockiert. Beim Anfahren der gleiche Unfug. Ist der Kurbelantrieb nicht genau ausgerichtet kommt man beim ersten Tritt nicht vorwärts sondern betätigt die Bremse. Runterspringen, Hinterrad anheben und die Kurbel erst mal in Startposition bringen. Achtet mal in der Stadt drauf, wie oft das in diversen Situationen passiert. Wo die Rücktrittbremse unschlagbar ist, wenn man im Sattel sitzend sich am Ampelmast festhält und nicht vorwärtsrollen möchte.
Das Schlimmste ist es, wenn Kinder, verursacht durch die Rücktrittbremse, nicht richtig bremsen lernen.
Aus meiner Erfahrung kann ich auch bestätigen, dass die Rücktrittbremse, bedingt durch ihre Mechanik mit zu einer Unfallursache gehört. Die Drehmomentabstützung wird mittels einer kleinen 5 mm Schraube und einem Blechstreifen an der Radstrebe befestigt. Diese Schraube neigt dazu sich zu verabschieden oder der Blechstreifen zum Brechen. Schon blockiert die wundervolle Rücktrittbremse bei voller Fahrt das Hinterrad und der Sturz steht direkt neben dem Vorderrad.
Scheibenbremse
Wenn man sich vor Augen hält das 1880 schon ein Patent für Scheibenbremsen am Fahrrad erteilt wurde ist es verwunderlich das erst 1986 die erste Scheibenbremse bei der Tour de France auftauchte und es weitere dreißig Jahre benötigte bis diese Bremse Serienreife erreichte um am Alltagsrad eingesetzt zu werden.
Einhundertvierzig Jahre später hat die Industrie es nicht geschafft eine einheitlich, technisch sinnvolle Umsetzung zu erbringen. Sie bauen weiterhin immer noch Fahrräder mit Felgenbremsen, Trommelbremsen, Rollbremsen und dieser (verdammten) Rücktrittbremse. Da stellt sich mir die Frage, warum? Und warum werden die Rahmen immer noch mit technisch überholten Aufnahmebohrungen versehen? Selbst neueste Modelle mit ->Cantilever- oder ->V-Breake oder ->Scheibenbremse haben noch in der Vorderradgabel und zwischen den Radstreben am Hinterrad, diese technisch überholten 6 mm Bohrung. Brauche ich wirklich so eine Materialschwächung um einen Schmutzfänger oder Scheinwerfer zu montieren? Für Spezialräder die mit besonders ausgefallenen Techniken fahren wollen dürfte es kein Problem sein diese Bohrung nachträglich zu erstellen. Der breiten Masse nützt sie nichts mehr. Da rate ich mehr zum Umdenken im Rahmenbau.